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Monats-Archive: Januar 2013

Mutmachworte Dezember 2012

 

 

 

… dann wird es heller – immer!

Es ist die Zeit, die ich die „Tage zwischen den Jahren” nenne. Das alte Jahr ist beinahe vorbei, man versucht, alles abzuschliessen, was noch erledigt werden sollte, und nichts Neues mehr anzufangen. Eigentlich müsste uns das irgendwie zufrieden machen. Trotzdem – oder vielleicht deswegen – scheinen die Menschen eher angespannt als befriedigt. Ausserdem ist es ein Tag, der sich zäh dahinzieht. Es will nicht hell werden, das Morgengrauen scheint übergangslos in die Abenddämmerung überzugehen.

Für viele Menschen sind diese Tage auch darum schwierig, weil sie einem die dunklen Seiten des Lebens besonders bewusst machen. Weihnachten wird das Fest der Liebe genannt, und überall schauen uns glückliche Familien an: in der Werbung, in Filmen, in Zeitschriften. Von allen Seiten werden wir mit schönen Dingen konfrontiert, die man sich zum Fest wünschen oder schenken könnte, aber vielleicht nicht leisten kann. Gleichzeitig wissen wir, was alles anders sein müsste in unserem Alltag, in unserem Leben, damit wir wirklich glücklich sein könnten. Auch wenn wir wissen, dass Äusserlichkeiten wie Geschenke nicht alles sind, so fällt es doch manchmal schwer, sich den Gefühlen zu verschliessen, die sich an solchen trüben Tagen anschleichen.

Da kommt mir ein Gedanke wieder in den Sinn, dem ich vor kurzem begegnet war. Stellen Sie sich vor, dass Sie in einem ganz dunklen Zimmer sind. Alles ist völlig abgedunkelt, von nirgendwo dringt ein Lichtstrahl herein. Wenn man nun die Tür zum Nebenzimmer öffnet, wo eine kleine Kerze brennt, dann wird es heller – immer! Ganz egal, wie dunkel es im einen Zimmer ist, man würde nie sagen, dass die Dunkelheit in das andere, hellere Zimmer dringt. Im Gegenteil, das Licht dringt in das dunkle Zimmer.

Das ist die eigentliche Botschaft von Weihnachten. Der Prophet Jesaja sagte viele hundert Jahre vor der Geburt von Jesus über den Heiland, der kommen würde:

„Das Volk, das im Dunkeln lebt, sieht ein großes Licht; für alle, die im Land der Finsternis wohnen, leuchtet ein Licht auf.” (Jesaja 9,1)

Es ist ein Licht, das zuerst in unserem Herz aufgehen will. Wenn wir es hineinlassen, dann wird es heller – immer. Nicht immer ändern sich die äusseren Umstände. Aber unser Blick darauf, unsere Einstellung dazu kann von neuer Hoffnung erhellt werden statt von der trüben Stimmung, die uns gefangen halten will. So wünsche ich Ihnen frohe Festtage und einen hellen Ausblick in das neue Jahr.

 

Barbara Beusch

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